Ihre Behandlung findet im Neubau des Krankenhauses Schlüchtern statt. Hier steht uns eine Vielzahl von Zimmern zur Verfügung, die auch im Normalbetrieb für die Behandlung von Infektionserkrankungen vorgesehen sind. Daher gibt es hier räumlich gute Voraussetzungen für die Behandlung von CoVid-19 Erkrankungen.
Der gesamte Bereich wurde von den übrigen Krankenhausbereichen abgetrennt.
AUFGRUND DES HOHEN INFEKTIONSRISIKOS
DÜRFEN SIE UNTER KEINEN UMSTÄNDEN
IHR KRANKENZIMMER VERLASSEN.
Die Mitarbeiter des Krankenhauses, die Sie betreuen, sind ausschließlich für die Betreuung von CoVid-19 Patienten zuständig und arbeiten nicht mehr in anderen Krankenhausbereichen. Sie tun dies alle freiwillig.
Der Betreuungsaufwand in dem „roten Bereich“ ist allein durch die erforderlichen Schutzmaßnahmen enorm hoch. Während das Anlegen der Schutzausrüstung nur wenige Minuten in Anspruch nimmt, dauert das Ausziehen der kontaminierten Schutzausrüstung für zwei Mitarbeiter bis zu 15 Minuten. Material, das wir in den Bereich eingeschleust haben, darf diesen nur unter strengen Hygieneauflagen und umfangreichen Desinfektionsmaßnahmen wieder verlassen. Hier sind viele Arbeitsschritte nötig, die wir im Normalbetrieb nicht durchführen müssen. Aufgrund dieser Umstände sind unsere Möglichkeiten, Sie in enger Folge in Ihrem Zimmer zu besuchen und etwas für Sie zu tun, begrenzt. Eine zeitnahe medizinische Behandlung wird von uns immer angestrebt. Auf „kleinere Gefälligkeiten“ müssen Sie gegebenenfalls länger als gewöhnlich warten.
Um jederzeit innerhalb kürzester Zeit direkten Kontakt mit Ihnen aufnehmen zu können, haben wir neben den Kollegen, die Sie im Zimmer versorgen, noch ein Außenteam. Dieses läuft über die Terrassen der Patientenzimmer und schaut von außen durch die Fenster nach den Patienten. Diese Mitarbeiter haben ein tragbares Telefon dabei, sodass es nicht nur bei einem Sichtkontakt bleibt und Sie Ihre Anliegen auch sprachlich vortragen können. Über die kleinen Lüftungsfenster in Ihrem Zimmer können – nach einem festgelegten Verfahren – auch kleinere Gegenstände in Ihr Zimmer ein- oder ausgeschleust werden. Bitte erschweren Sie nicht die Arbeit des Außenteams, indem Sie die Jalousie so einstellen, dass kein Sichtkontakt von außen nach innen mehr möglich ist.
Wenn Sie etwas benötigen, ist es am besten für uns wenn Sie telefonisch Kontakt mit uns aufnehmen - natürlich nur wenn Sie dazu in der Lage sind. Wie Sie uns erreichen, erfahren Sie vor Ort auf der Station.
Bitte nutzen Sie die Schwesternrufanlage nur, wenn dies nicht vermeidbar ist. Bitte bedenken Sie, dass ein Ruf über die Schwesternrufanlage dazu führen kann, dass zwei Mitarbeiter sich einschleusen müssen. Aufgrund der notwendigen Schutz- und Dekontaminationsmaßnahmen sind diese dann 20 Minuten im roten Bereich gebunden – auch wenn die eigentliche Tätigkeit im Patientenzimmer nur wenige Augenblicke in Anspruch genommen hat. Rufe über die Schwesternrufanlage werden auch unseren Verbrauch an Schutzausrüstung erhöhen. Ein Punkt, den wir aktuell sehr kritisch betrachten müssen.
Wir arbeiten im Augenblick in einem Dreischichtsystem. In jeder Schicht arbeitet mindestens ein Arzt, der nur für den roten Bereich zuständig ist.
Frühschicht
Neben dem Frühstück und dem Mittagessen, findet die Vergabe der Morgen- und Mittagsmedikamente statt. Wir überprüfen die sogenannten Vitalparameter (Fieber, Puls, Blutdruck, …) und nehmen Blut für Laboruntersuchungen ab. Weiterhin wird die Grundpflege durchgeführt. Zusätzlich erfolgt die ärztliche Visite.
In der Frühschicht wird auch täglich eine Teambesprechung mit dem Chefarzt und der zuständigen Oberärztin durchgeführt. Diese findet jedoch in einem Arztzimmer statt.
Spätschicht
Wir überprüfen nochmals den Zustand der Patienten und verabreichen die Abendmedikation. Sie erhalten Ihr Abendessen. Ggf. werden am Nachmittag diagnostische Untersuchungen, wie z.B. Sonographien, durchgeführt.
Am Nachmittag findet nochmals ein Teambriefing statt.
Nachtschicht
Sie erhalten ggf. Ihre Nachtmedikation. Vor der Nachtruhe überprüfen wir nochmals Ihren aktuellen Zustand und klären, ob Sie weitere Hilfe vor der Nacht benötigen.
Alle Mitarbeiter, die zur Arbeit im roten Bereich eingeteilt sind, können diesen während der gesamten Schicht nicht verlassen. Das heißt, sie halten sich in unmittelbarer Nähe zu Ihnen auf, auch wenn Sie sie einmal nicht sehen können.
Wir versuchen Ihnen diesen Krankenhausaufenthalt so erträglich wie möglich zu machen. Wenn Sie dennoch das Gefühl haben, dass Sie etwas nicht mehr aushalten können, sprechen Sie uns bitte frühzeitig an.
Hier halten wir uns an die Empfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) und die Anweisungen unseres Gesundheitsamtes. Derzeit gibt es zwei Situationen, die eine Entlassung von CoVid-19 Patienten aus der stationären Behandlung erlauben:
a) Die Erkrankung ist noch nicht ganz ausgestanden, aber Ihr Allgemeinzustand erlaubt eine Weiterbetreuung in der häuslichen Isolierung.
Notwendige Voraussetzungen:
• Ihr Zustand hat sich soweit gebessert, dass nach ärztlicher Einschätzung eine ambulante Weiterbehandlung zu vertreten ist.
• Sie haben keine Risikofaktoren für Komplikationen (z.B. Immunsuppression, chronische Grunderkrankungen, hohes Alter)
• Fähigkeit zur selbstständigen Pflege, d.h. keine Pflegebedürftigkeit
• es ist davon auszugehen, dass Sie sich an die empfohlenen Verhaltensempfehlungen halten werden
• Ihre Wohn- und Versorgungssituation erlaubt eine häusliche Isolierung. Das RKI fordert hierfür:
- Unterbringungsmöglichkeit in gut belüftbarem Einzelzimmer
- ambulante Betreuung durch behandelnden Arzt
- bei Bedarf Hilfestellung durch eine (gesunde) Betreuungsperson ohne Risikofaktoren
Wenn Sie das Gefühl haben, dass diese Voraussetzungen auf Sie zutreffen, sprechen Sie uns an. Wir klären dann mit dem Gesundheitsamt, ob Sie entlassen werden dürfen. Das Gesundheitsamt wird Ihnen in diesem Fall einige Auflagen auferlegen (im Wesentlichen häusliche Isolierung).
b) Ihre CoVid-19-Erkrankung ist überstanden.
Notwendige Voraussetzungen:
• Sie müssen in Bezug auf die CoVid-19-Erkrankung seit mindestens 48 Stunden keine Symptome mehr haben („keine“ ist hier wortgetreu auszulegen; nur noch ein „bisschen Husten“ reicht hier nicht)
• aktuell ist es vorgeschrieben, dass in zwei Rachenabstrichen keine Virusbestandteile mehr nachgewiesen werden können
Falls diese Voraussetzungen auf Sie zutreffen, können Sie ohne weitere Auflagen entlassen werden.
Immunität
Im Augenblick gehen die meisten Experten davon aus, dass Sie nach einer überstandenen Erkrankung zunächst immun gegen das Virus sind.
Da es sich um eine neue Erkrankungen handelt, die wir erst seit vier Monaten kennen, kann jedoch noch nicht gesagt werden, ob diese Immunität dauerhaft erhalten bleiben wird.
Dieser Punkt wendet sich vor allem an die Angehörigen unserer Patienten. Aus den genannten Gründen können wir eigentlich keine Besuche bei den CoVid-19 Patienten zulassen. Wenn Sie glauben, dass Sie in einem absoluten Ausnahmefall, unbedingt einen Besuch durchführen müssen, wenden Sie sich bitte zunächst an das Abteilungssekretariat der Medizinischen Klinik 2. Dieses erreichen Sie unter der Telefonnummer: 06661 81-2909. Dort wird Ihr Anliegen zunächst aufgenommen. Sie erhalten später dann einen Rückruf.
Direkte Gespräche mit dem Arzt des CoVid-19 Bereiches sind nicht möglich, da wir Sie aus Sicherheitsgründen nicht in diesen Bereich lassen können. Die Diensthandys der Kollegen werden nicht mit in den roten Bereich eingeschleust, sodass Sie sich meistens nicht über unsere Telefonzentrale mit den Kollegen verbinden lassen können.
Wenn Sie ein Arztgespräch möchten, bitten wir Sie ebenfalls Kontakt mit dem Abteilungssekretariat der Medizinischen Klinik 2 aufzunehmen (Tel. 06661 81-2909). Auch hier erhalten Sie zeitnah einen Rückruf.